Weiterbildung
Wie wird man eigentlich Fischsommelier?
Das Thema Fisch & Meeresfrüchte wird immer komplexer und vielschichtiger und kann in keinem der üblichen Berufsbilder in seiner ganzen Komplexität vermittelt werden. Mit der Fortbildung zum Fischsommelier/zur Fischsommelière mit IHK-Abschluss wird die Vielseitigkeit in ihrer ganzen Bandbreite thematisiert und vermittelt.
In der Fortbildung zum Fischsommelier/zur Fischsommelière mit IHK-Abschluss lernen die Teilnehmer:innen die Besonderheiten des Nahrungsmittels Fisch kennen – von der Produktion, über die Verarbeitung und die Zubereitung bis hin zur Empfehlung an den Kunden. Die Schwerpunkte der Fortbildung liegen in der Warenkunde, der Fischsensorik sowie der Qualitätsprüfung und Qualitätserkennung. Das Seminar hat einen hohen sensorischen Praxisbezug. Im Selbststudium mit vorgegebener Lektüre müssen sich Absolventen einen erheblicher Teil der theoretischen Warenkunde für die schriftliche Prüfung erwerben. Nach erfolgreich bestandener Prüfung kann das erworbene Wissen in der Regel sofort im beruflichen Umfeld angewendet werden.
Die Fortbildung zum Fischsommelier/zur Fischsommelière mit IHK-Abschluss richtet sich an alle interessierten Fachleute, die bereits fundierte und professionelle Kenntnisse rund um das Thema Fisch & Seafood haben; sprich Spezialisten und Profis aus Fischindustrie Fischfachhandel, Fischgroßhandel, Fischeinzelhandel, Küche und Gastronomie, Qualitätssicherung Fisch & Seafood, Fischfachberatung, Ernährungsberatung Fisch, Fischverbände oder Fischzüchter. Die Fortbildung erfordert zudem sensorische Fähigkeiten (Geschmack, Geruch, Frische- und Qualitätsbeurteilung). Die Bereitschaft zu einem intensiven Selbststudium in Sachen theoretische Warenkunde ist Voraussetzung. Projektträger ist die Transgourmet Deutschland GmbH & Co. OHG mit ihrer Transgourmet Seafood Akademie in Bremerhaven, in Kooperation mit der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven, ttz Bremerhaven und FischMagazin.
Die Weiterbildung Fischsommelier umfasst mit Lehr- und Lerninhalten ca. 55 Stunden, plus intensives Selbststudium, exklusive Prüfungen
Modul 1: Fischereitheorie & Fischereigeschichte
Modul 2: Aquakultur & Tierwohl
Modul 3: Nachhaltigkeit & Fisch
Modul 4: Sensorik & Qualität
Modul 5: Allgemeine Warenkunde
Modul 6: Fisch & Gesundheit
Modul 7: Qualitätssicherung & Produktsicherheit
Modul 8: Neue Technologien in der Fischzucht
Modul 9: Fisch & Marketing
Modul 10: Warenkunde und Praxis
Modul 11: Fisch & Wein
3 Fragen an…
Fischsommelier André Domke
Herr Domke, Sie sind gelernter Koch, Gastronom, Hotelier, Caterer und Großhändler auf der Insel Usedom und seit 2017 auch ein zertifizierter Fischsommelier. Warum haben Sie die Weiterbildung zum Fischsommelier absolviert und wie sind Sie darauf aufmerksam geworden?
Domke: Es ist für mich eine Ehre und Berufung, Gäste für nachhaltigen Fischgenuss zu begeistern. Durch Ralf Forner, Geschäftsführer von Transgourmet Seafood, Projektträger dieser Fortbildung, bin ich auf die Qualifikation zum Fischsommelier aufmerksam geworden und wusste gleich: Das muss ich machen, das bin ich! Ich habe mich sofort angemeldet.
Sie stehen mitten im Berufsleben als Unternehmer. Wie fanden Sie die Zeit, am Präsenzunterricht teilzunehmen und obendrein das erforderliche Selbststudium zu absolvieren?
Domke: Praktisch hat alles gepasst. Als gelernter Koch und Betreiber von mehreren Fisch Domke-Restaurants war der Praxispart der Fortbildung für mich quasi ein Heimspiel. Die Theorie hat schon viel Zeit in Anspruch genommen, aber die Dozenten waren auch immer für uns da, wenn es Fragen gab. Fürs Selbststudium hätte ich gern mehr Zeit gehabt, aber ich trage Verantwortung für meine Angestellten, Auszubildenden sowie unsere vielen Gäste – die wollten mich ja auch hin und wieder sehen. Es galt, Prioritäten zu setzen.
Was bringt Ihnen die Qualifikation für Ihren beruflichen Alltag und Ihren Erfolg als gastronomischer Unternehmer?
Domke: Ein Diplom als Fischsommelier – das ist quasi der Fisch-Oscar oder die Goldmedaille in der Fischbranche. Mehr geht nicht, aber nur die Fortbildung allein bringt ja noch keinen Umsatz. Für die eigene Vermarktung und das Marketing für den Betrieb ist so ein Titel natürlich der Knaller, aber der Erfolg kommt, wie gesagt, nicht von allein. Man muss dranbleiben und top-in-time sein. Es gilt, nur die besten Produkte und Zutaten für die Gäste bereitzuhalten und immer an sich zu glauben. Für meine fleißigen Angestellten und letztendlich auch mich als Unternehmer bedeutet es schon viel harte Arbeit, den hohen Erwartungen der Gäste an unsere Betriebe aufgrund des Titels Fischsommelier gerecht zu werden.
Texte & Fotos:
Sabine Romeis/chefs!