Weinstraßen C+C
Wo der Kunde Kaiser ist
Robert Ziegler ist ein Mann mit großem Herz und Großhandelsprofi durch und durch. Sein im Jahr 2000 in Neustadt an der Weinstraße eröffneter Weinstraßen C+C gehört inzwischen zu den größten und attraktivsten unter den Wasgau C+C-Märkten
Was hier in die Regale und die Thekenauslagen kommt, entscheidet Robert Ziegler, Geschäftsführender Gesellschafter Weinstraßen C+C, mit seinem hochqualifizierten Team. Zu den Highlights des Standorts gehören eine große eigene Wurstproduktion mit Vorderpfälzer Spezialitäten und die Fokussierung auf die hauseigenen Frischeabteilungen. Der legendäre Saumagen aus eigener Herstellung wird bisweilen an Kollegen in ganz Deutschland versendet. Eine enge Partnerschaft verbindet Robert Ziegler mit dem Unternehmen Block Menü. Er führt viele Artikel aus dem BM-Sortiment und hat zudem regelmäßig Tobias Arnold, Leiter der Chef Akademie Zarrentin, zu Gast für verschiedenste Kochevents und Kundenpräsentation in der modern ausgestatteten Showküche der C+C Academy.
Schon bei der Anfahrt auf das Firmengelände wird klar: Der Weinstraßen C+C ist kein gewöhnlicher Cash & Carry Markt. Hier erwartet den Kunden ein ganz besonderes Einkaufserlebnis. Im Außenbereich begeistert eine aufwändig, mit viel Liebe fürs Detail gestaltete Parkanlage. Hier gibt es einen kleinen Weinberg, der auch für Lehrzwecke und Rebenkunde genutzt werden kann, ferner einen großen Kräutergarten und einem Koi-Karpfen-Teich. Auf den rund 4000 Quadratmetern Verkaufsfläche stehen etwa 19 000 Artikel aus dem Bestand zum Verkauf – mit der Möglichkeit zum Zugriff auf über 45 000 Artikel in der Listung von Wasgau C+C. Angeboten werden frische Produkte aus den Abteilungen Fleisch & Wurst, Obst & Gemüse und Frischfisch, ferner Molkerei- und Tiefkühlware, ein umfangreiches Trockensortiment sowie Non-Food-Produkte sowie Weine und Spirituosen.
Der Cash & Carry-Markt liegt verkehrsgünstig unweit der A 65 sowie an B 38 und B 30. Hierüber eröffnet sich ein ausgedehntes Einzugsgebiet, das weit über Neustadt/Weinstrasse und die Haardt hinaus bis ins Umland von Heidelberg und Mannheim, Karlsruhe und Worms reicht. Bei den Kunden des Weinstraßen C+C handelt es sich vorwiegend um Gastronomen, Hoteliers und Großverbraucher und zu einem kleineren Teil um sonstige Gewerbetreibende und Vereine. Zu einem starken Standbein hat sich das Zustellgeschäft mit eigener Lkw-Flotte entwickelt.
Mehr als die Hälfte der Kunden kommt zum Einkaufen direkt in den Markt. Geschäftsführer Robert Ziegler legt großen Wert darauf, dass sie aufs Freundlichste empfangen und sachkundig bedient werden. Der Chef liebt es, seine Kunden im Markt persönlich zu begrüßen und ein kurzes, humorig-informatives Gespräch mit ihnen zu führen. Robert Ziegler will immer auf dem Laufenden sein, wie es ihnen geht und was in der Branche passiert; gerade jetzt, in Zeiten von Corona. Die Gestaltung des Weinstraßen C+C ist hell und und übersichtlich. Bei der Sortimentspräsentation werden unter anderem auch die wechselnden saisonalen Themen berücksichtigt. „Der Kunde muss in den Markt reinlaufen und schon auf den ersten Blick wieder etwas Neues entdecken“, betont Robert Ziegler.
Ein Hingucker ist die Vinothek gleich hinter dem Eingangsbereich. Für die Auswahl und Pflege der Weine und Spirituosen sowie die Beratung der Kunden sorgt eine eigens eingestellte Sommelière. Kundenbetreuung und Beratung stehen hier – wie im gesamten Markt – an erster Stelle. Dafür sorgen 85 sachkundige, motivierte Mitarbeiter*innen, die übertariflich bezahlt werden und viele Benefits genießen. Der faire Umgang mit seinen Teammitgliedern und deren Weiterbildung und Förderung liegt Robert Ziegler sehr am Herzen. Entsprechend engagiert er sich natürlich auch für die Ausbildung von Kaufleuten für Groß- und Außenhandel.
4 Fragen an Robert Ziegler
Seit 20 Jahren ist Ihr Weinstrassen C+C eine feste, sehr erfolgreiche Größe in der Handelslandschaft. Wie hat Corona Ihr Geschäft verändert?
Ziegler: Wir hatten während des Lockdowns durchgehend geöffnet und haben keine Mitarbeiter*innen in Kurzarbeit geschickt. Wir haben Personal an den Einzelhandel ausgeliehen, der während des Lockdowns alle Hände voll zu tun hatte, und uns darauf konzentriert, mit den übrigen Teammitgliedern bestmöglich auf die Bedürfnisse der verbliebenen Kunden in der Sozial- und Gemeinschaftsverpflegung einzugehen. Parallel haben wir uns bestmöglich auf die Zeit nach dem Restart vorbereitet.
Ende Mai durfte die Gastronomie und Hotellerie wieder öffnen. Sind Sie zufrieden damit, wie das Geschäft seitdem angelaufen ist?
Ziegler: Mit den Umsätzen im Juni/Juli sind wir sehr zufrieden, im August ging es verhaltener weiter. Das liegt natürlich daran, dass der Event-Bereich eingebrochen ist. Veranstaltungen und Feste wurden abgesagt. Durch den Ausfall einer jährlichen Großveranstaltung beispielsweise fehlen uns 185 000 Euro Umsatz. Und das ist nur ein Beispiel von vielen.
Wie steuern Sie gegen?
Ziegler: Es ist ja so – der verfügbare Umsatzkuchen ist kleiner als früher. Die Kunden sind weniger geworden, aber der Großhandel hat seine Vielfalt behalten. Darum gelingt es uns nur durch Wettbewerbsverdrängung, neue Kunden zu gewinnen. Wir erleben gerade eine Marktkonsolidierung, die so noch nie dagewesen ist. Nur die Unternehmen mit Ideen, die etwas Besonderes bieten, werden die Krise überleben. Das gilt für unsere Mitbewerber genauso wie für unsere Kunden.
Wie geht es speziell Ihren Kunden?
Ziegler: Nun, die Situation im Gastgewerbe ist schon sehr dramatisch. Jüngst hatte ich innerhalb von zwei Tagen die Nachricht von 17 Insolvenzen auf dem Tisch. Ich rechne damit, dass es schon in wenigen Wochen, wenn die kältere Jahreszeit beginnt und die Außenbewirtung nicht mehr möglich ist, zu weiteren Geschäftsaufgaben und Insolvenzen kommen wird. Darum haben wir gerade eine großangelegte Akquise in einem bislang unerschlossenen Kundensegment gestartet und versuchen, uns in Sachen Angebot und Qualität noch besser aufzustellen. Wir wollen uns unverwechselbar und begehrlich machen
Text & Interview: Sabine Romeis
Fotos: Sabine Romeis; Weinstraßen C+C